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AutorenbildAndrea Welisch

Zum heutigen Tag der Schachtelsätze!

Aktualisiert: 19. Okt. 2022

Heute ist der offizielle Tag der Schachtelsätze.

Wir wollen den Tag der Schachtelsätze natürlich gar nicht feiern.

Warum wir dann über den „Tag der Schachtelsätze“ schreiben?

Weil der Tag sich einfach gut eignet, um einmal über unsere Sprache genauer nachzudenken.


Was sind denn überhaupt Schachtelsätze?

Manchmal schreiben Menschen in sehr langen Sätzen.

Man nennt solche Sätze dann gerne Schachtelsätze. Manchmal heißen diese Sätze auch Bandwurmsätze. Schachtel- oder Bandwurmsätze sind für viele Menschen sehr schwer zu verstehen.

Deshalb benutzen heute immer weniger Menschen Schachtelsätze beim Schreiben.


Wussten Sie, dass Bandwurmsätze sogar einen wissenschaftlichen Namen haben? Schachtelsätze nennt man in der Grammatik Hypotaxen.

Im Duden steht: „eine Hypotaxe ist ein langer, kompliziert gebauter Satz mit mehrfach untergeordneten Nebensätzen.“

Dann ist die Grammatik zwar richtig, aber der Satz ist trotzdem sehr kompliziert.


Wer den „Tag der Schachtelsätze“ erfunden hat

Bastian Melnyk ist von Beruf Cartoonist. Er erfindet und zeichnet Comics. Und manchmal erfindet er auch andere lustige Sachen. Zum Beispiel den „Tag der Schachtelsätze“. Es gibt diesen Ehrentag schon seit 2009.


Warum aber hat Herr Melnyk diesen Gedenktag erfunden? Das weiß nur er.

Vielleicht mag er Schachtelsätze besonders gern. Und weil Schachtelsätze nicht mehr so häufig benutzt werden, wollte er den Tag der Schachtelsätze wieder in Erinnerung rufen.


Schachtelsätze zu lesen und zu verstehen ist oft schwierig. Deshalb mögen viele Menschen Schachtelsätze nicht. Vor allem Lehrerinnen und Lehrer.


Auch das Internet mag kürzere Texte. Deshalb sieht man auch immer weniger Bandwurmsätze in „Freier Wildbahn“. Menschen, die Onlinetexte schreiben, benutzen oft kurze und knappe Sätze. Damit die Menschen im Internet schnell lesen können.

Schachtel- oder Bandwurmsätze sind einfach out.


In der leicht verständlichen Sprache gibt es keine Schachtelsätze.

Denn da soll Sprache leicht sein. Damit alle Menschen alles lesen können,

was sie interessiert.


Und so sieht ein Schachtelsatz aus:

Generell ist es überaus positiv zu bewerten, dass der Schachtelsatz quasi ausgedient hat, denn kürzere, prägnantere Sätze, „Zum Punkt kommen“ und auf komplizierte Verschachtelungen zu verzichten hilft dabei, Informationen und Texte barrierefreier zu gestalten.


Kürzer und einfacher geht der Satz zum Beispiel so:


Lange und schwierige Sätze sind nicht gut.

Kurze Sätze sind für alle besser verständlich.

Der Satz soll nur das beschreiben,

was wirklich wichtig ist.

Das ist auch für die Barriere-Freiheit besser.


Wir sehen also: es geht auch ohne Schachtelsätze.

Und deshalb schreiben wir zum „Tag der Schachtelsätze“:


Weil es einfach gut ist, leicht verständlich zu schreiben.

Damit viele Menschen es gut verstehen können.


Weil Lesen eine tolle Sache ist. Und alle Menschen die Chance dazu haben sollen.


Aber wir schreiben heute auch, weil es Schachtelsätze wahrscheinlich immer geben wird. Und darauf wollen wir aufmerksam machen. Denn wer schwieriger schreibt, als es nötig ist, tut niemandem einen Gefallen.



Inspiration: Tag der Schachtelsätze ✍ Ehrentag der Hypotaxe - 25. Februar (kuriose-feiertage.de)


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