Mit Corona hat dieser Wirtschaftszweig in 2020 gehörig zugelegt: der weltweite Online-Handel. Ob aus Sorge vor Ansteckung oder weil die Geschäfte geschlossen sind, das Online-Shoppen ist mittlerweile zum generationsübergreifenden Trend geworden. Das Online-Kauferlebnis ist gewiss ein anderes als im Lieblingsgeschäft um die Ecke. Doch digitale Techniken und künstliche Intelligenzen verbessern das Kauferlebnis stetig. Ob eine neue Brille oder die neue Sofaecke - 3D-Techniken machen es möglich, dass wir schon am Laptop sehen, ob wir mit dem Ergebnis zufrieden sein werden. Das erleichtert erheblich die Kaufentscheidung. In punkto Zugänglichkeit gibt es bei vielen Online-Shops allerdings noch zu viele Hürden. Und mit diesen Hürden hat sich die Schweizer Stiftung "Zugang für alle" jüngst besonders intensiv beschäftigt. Insgesamt 41 Online-Shops wurden hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit geprüft. Die Studie stellte fest, dass 10 dieser Shops gut bis sehr gut nutzbar waren. Weitere 17 Shops wiesen sowohl zugängliche als auch unzugängliche Bereiche auf. Die verbleibenden 14 Shops wiesen erhebliche Mängel mit zum Teil unzugänglichen Inhalten auf.
Das Ergebnis dieser Studie dürfte auch mit der Situation in Deutschland vergleichbar sein. Doch mit dem Erlass der Richtlinien des Europäischen Parlamentes in 2019 sind schon die nächsten Schritte zur Barrierefreiheit eingeläutet: Für den E-Handel sind umfangreiche Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen vorgesehen - vom elektronischen Zahlungsverkehr bis zu mobilen Anwendungen. Der Deutsche Einzelhandel meldet bereits sehr großes Interesse und sieht eine hohe Notwendigkeit, sich diesem wichtigen Thema zu widmen und Lösungen für einen verbesserten Zugang für alle Kundinnen und Kunden zu entwickeln. Bis 28. Juni 2022 sollen die europäischen Richtlinien in Deutsches Recht umgesetzt werden. Ab 28. Juni 2025 sind Unternehmen dann zur Einhaltung verpflichtet.